Beginn
Mi., 29.10.2025,
15:00 - 17:30 Uhr
Dyskalkulie ist Entwicklungsverzögerung im mathematischen Denken, bei der betroffene Kinder meist schon im Eingangsunterricht durch erhebliche Schwierigkeiten beim Erfassen mathematischer Inhalte und Strukturen auffallen. Die Simultan- und Quasisimultanerfassung von Mengen bis 10 Elementen gelingt häufig nicht, Zahlbeziehungen bleiben unerkannt, verwandte Aufgaben werden immer wieder neu ausgezählt, Lückenaufgaben können nur über „Rezepte“ oder auswendig gelöst werden. Verfestigte Zählverfahren sind das offensichtliche Merkmal. Betroffene Kinder entwickeln zunehmend Kompensationsstrategien mit denen sie zumindest teilweise richtige Ergebnisse produzieren. Spätestens im zweiten Schuljahr mit Erweiterung des Zahlenraums bis 100 lassen sich die Schwierigkeiten nicht mehr verbergen, die psychische Belastung der Kinder ist bereits erheblich und nicht selten verweigern sie die Weiterbefassung mit dem unverstandenen Stoff. Die Schere zwischen tatsächlichem Lernstand und schulischen Anforderungen wird immer größer.
Seminartag 1:
- Bei 5 bis 7 % der Weltbevölkerung tritt eine Dyskalkulie auf. Stimmt das eigentlich und wie sieht es in Bremerhaven aus?
- Definition und Ursachen
- Psychische Sekundärsymptomatik
- Meilensteine im mathematischen Anfangsunterricht
- Diagnostische Verfahren und eine geeignete Förderung. Welche Fragestellungen geben mir im Unterricht Hinweise auf eine mögliche Dyskalkulie?
- Aufdecken der subjektiven Strategien (Nominalismus, Mechanismus, Konkretismus)
Seminartag 2:
- Szenen aus dem schulischen Alltag. Wo laufen meine Erklärungen bei SchülerInnen ins Leere?
- Einblick in qualitative diagnostische Tools
- Intervention – konkrete Maßnahmen. Wie lässt sich die gezielte Förderung in den schulischen Alltag integrieren?
- Material: übersichtlich, beliebig reproduzierbar, im Alltag umsetzbar.